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Auf den Tag genau

Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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5 van 2038
  • Schlittenpartien im alten Hamburg
    Dass der Advent auch schon vor einhundert Jahren ein beliebter Moment war, nostalgisch in die ‘gute alte Zeit‘ zurückzuschauen, haben wir hier bereits vor wenigen Tagen mit unserer Folge über den Hamburger Dom und andere Weihnachtsmärkte dokumentiert. Heute entführt uns der Hamburgische Correspondent vom 14. Dezember 1925 abermals tief in die Historie und erinnert sowohl an alte winterliche Bräuche, mit dem Schlitten über Elbe und Alster in die Nachbarstädte zu reisen und dort den verschiedensten jahreszeitlichen Lustbarkeiten zu frönen, als auch an die Gesetze, die gegen diejenigen erlassen wurden, die es mit dem Schlittenrennen allzu toll trieben. Klimatisch wären derlei Vergnügungen auch in den 1920er Jahren vielleicht noch möglich gewesen; die Zwänge der modernen Wirtschaftswelt, die ganzjährig einen eisfreien Hamburger Hafen verlangte, hatten dem jedoch einen Riegel vorgeschoben. Frank Riede wagt sich für uns auf Eis und Schnee.
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    11:59
  • Silberner Sonntag in Hamburg
    Verkaufsoffene Sonntage in der Vorweihnachtszeit waren in den 1920er Jahren eine feste Institution. Im Einzelhandel zählte man seinerzeit nicht den ersten, zweiten, dritten und vierten Advent, sondern freute sich auf den kupfernen, silbernen und goldenen Sonntag, an dem Menschenmassen in die Innenstädte strömten und große Teile ihrer Weihnachtseinkäufe verrichtete. Der Hamburgische Correspondent berichtet in seiner Ausgabe vom 13. Dezember 1925 von diesem Brauch, der 1957 durch das „Gesetz über den Ladenschluss“ eine starke Einschränkung erfuhr. Auch wenn die Gesetze in den letzten Jahrzehnten wieder sukzessive liberalisiert wurden, scheint der „Silberne Sonntag“ heute in den meisten Regionen als Begriff deutlich weniger verbreitet als der „Black Friday“. Rosa Leu hat sich für uns ins Getümmel gestürzt.
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    6:12
  • Thomas Mann, Heinrich Mann, Stefan Zweig und andere empfehlen Bücher zum Fest
    Dass Tageszeitungen in der Vorweihnachtszeit hommes und seit geraumer Zeit auch femmes de lettres Bücher zum Fest empfehlen lassen, ist guter alter publizistischer Brauch. Wohl nur selten allerdings konnte ein Blatt dabei eine so illustre Runde von literarischen Experten vorweisen wie die Altonaer Nachrichten, die für ihre Ausgabe vom 12. Dezember 1925 Bücher-Tipps der Gebrüder Mann, von Stefan Zweig, Hermann Bahr, Siegfried Jacobsohn und Max Brod einzuholen vermochten. Während Heinrich Mann die Anfrage ausschließlich zur Bewerbung eigene Werke nutzt, zeigen sich vor allem Bruder Thomas sowie Stefan Zweig auch in fremder Sache außerordentlich belesen und vermögen mit ihren Vorschlägen hier und da durchaus zu überraschen. Vor allem dass nicht nur bei Max Brod, sondern auch bei Thomas Mann – wie schon vor wenigen Tagen in anderem Zusammenhang hier im Podcast – der Name Franz Kafka fällt, hätte man auf dem Gabentisch des Jahres 1925 vielleicht eher nicht erwartet. Es lesen Rosa Leu und Frank Riede.
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    8:38
  • Neues von der deutschen Regierungskrise
    Die Konsequenzen der Ratifizierung des Vertragswerkes von Locarno für die deutsche Innenpolitik waren auch Mitte Dezember 1925 noch nicht abschließend geklärt. Die Deutschnationale Volkspartei hatte die Beschlüsse abgelehnt und daraufhin das Kabinett von Reichskanzler Luther verlassen, ein neues sich noch nicht gebildet. Die Bergedorfer Zeitung berichtete am 11.12. vom Stand der möglichen Entwicklungen und blickte dabei zum einen auf die SPD und die Voraussetzungen, unter denen diese sich bereit zeigte, einer neuen Regierung anzugehören. Zum anderen lässt sie Außerminister Stresemann noch einmal in einer Ansprache erklären, warum seine Partei, die Deutsche Volkspartei, einst eine Zusammenarbeit mit der DNVP, nun aber eine Reichsregierung ohne diese anstrebte. Es liest Rosa Leu.
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    10:16
  • Von einem bizarren Urteil im Münchener Dolchstoßprozess
    Vom sogenannten Münchener Dolchstoßprozess haben wir in diesem Podcast bereits am 31. Oktober berichtet: Martin Gruber, Chefredakteur der sozialdemokratischen Münchener Post, hatte die Süddeutschen Monatshefte wegen der Verbreitung der Dolchstoßlegende der Geschichtsverfälschung bezichtigt, woraufhin deren Herausgeber Paul Nikolaus Cossmann Gruber verklagte. Politisch eingefärbte Urteile in solchen Verfahren waren in Weimarer Tagen keine Seltenheit, der Münchener Richterspruch ging jedoch als besonders bizarr in die deutsche Rechtsprechung ein. Zwar konstatierte er in Cossmanns Argumentation zahlreiche historische Irrtümer und sachliche Fehler. Da dies jedoch keine aktive Verfälschung der Geschichte darstelle, verurteilte er Gruber dennoch zu einer Geldstrafe von 3000 Reichsmark. Auch schon der Hamburger Anzeiger vom 10. Dezember 1925 kommentierte das Urteil einigermaßen verständnislos, wie wir gleich von Frank Riede erfahren werden. Ein Nachtrag noch zur Personalie Cossmann: Diesem sollte sein energischer Kampf gegen die Republik später unter den Nazis ebenso wenig helfen wie seine frühe Konversion vom Judentum zum Christentum 1905. Er wurde 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert, wo er im selben Jahr im Krankenhaus verstarb.
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    12:19

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Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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