# Folge 54: Bin ich gestresst oder ist das schon ADHS? - Gespräch mit Marianne Jouanneaux
Unser Alltag ist vielfach fordernd, teils überwältigend, gespickt durch unzählige ToDos und Anforderungen.
Durch die Darstellung des Themas ADHS in den (sozialen) Medien vermuten viele erwachsene Menschen eine bislang nicht erkannte Neurodivergenz bei sich und finden so ein Erklärungsmodell für ihre "Daily Struggles".
Gleichzeitig sind sich Fachpersonen einig, dass die Zahl diagnostizierter Erwachsener mit ADHS immer noch unterrepräsentiert ist.
Emotionale und hitzige Debatten finden sich zu diesem Thema in kilometerlangen Kommentarspalten.
Marianne Jouanneaux ist eine anerkannte Fachtherapeutin und Autorin zum Thema ADHS im Erwachsenenalter - insbesondere weiblich sozialisierter Personen - und teilt in dieser Folge ihre Einschätzung zu den verschiedenen Standpunkten.
Sie leitet das Fachzentrum für ADHS, Autismus-Spektrum-Störungen und Hochbegabung in Berlin und vermittelt evidenzbasierte, alltagsnahe und praxiserprobte Therapiemethoden, die direkt in der Arbeit mit Klient:innen angewendet werden können.
Mariannes Buch: Erfolgreich leben mit ADHS - Das Workbook
Instagram: @neuro_perspektiven
Literatur:
Carl, C., Ditrich, I., Koentges, Ch., Matthies, S. (2022). Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S. Beltz: Weinheim.
Bin ich getrstesst oder habe ich ADHS? Zeitschrift Psychologie Heute. Oktober 2024.
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27:44
# Folge 53: Von Strukturen, Problemen und Zuständen - Das SPZ Modell: Gespräch mit Helen Vogt
Prof. Ludger Tebartz von Elst (Uniklinik Freiburg) ermöglicht es Diagnostiker.innen und therapeutisch tätigen Personen mit Hilfe seines SPZ Modells verworrene und untereinander verwobene Einflussfaktoren analytisch zu trennen und somit sinnvolle therapeutische Strategien zu entwerfen.
Strukturelle Muster führen häufig zu typischen Problemkonstellationen, welche sowohl getrennt voneinander als auch ineinander wirkend verstanden werden müssen.
„Strukturen sollten erkannt, akzeptiert und kompensiert werden. Probleme sollten gelöst werden. Krankhafte Zustände sollten geheilt werden“
Mit Helen Vogt - Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie - spreche ich in dieser Folge über die konkrete Anwendung und Auslegung des SPZ Modells für den diagnostischen Prozess und die therapeutische Arbeit mit Klient.innen
Tebartz van Elst, L. (2021). Autismus Spektrum Störungen im Erwachsenenalter. MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft: Berlin.
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52:41
# Folge 52: Autistische Trauer: Gespräch mit Katrin Zinkel
CN: In dieser Folge geht es um die Themen Tod und Sterben. Sollten diese Themen für dich gerade schwierig sein, dann überlege dir, ob du diese Folge anhörst oder sie ggf. überspringst oder auf einen späteren Zeitpunkt verschiebst.
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Gibt es einen Unterschied im Erleben und Verarbeiten von Verlust und Trauer zwischen autistischen und neurotypischen Menschen?
Katrin Zinkel verlor selbst in frühen Jahren ihre Mutter und musste erfahren, dass Trauer zwar als individuell unterschiedlich verstanden und akzeptiert wird, - allerdings stets in einem neurotypischen Rahmen.
Was es bedeutet, wenn man gespiegelt bekommt, dass man "nicht richtig" trauere, wenn Abschiedsrituale und -symbole nicht die erhoffte Entlastung verschaffen und was dies für den institutionalisierten Umgang mit Tod, Sterben und Trauer bedeutet, darüber tauschen wir uns in dieser Folge aus.
Katrin Zinkel - selbst Autistin - arbeitet heute als Fachberaterin für neurodivergente Menschen mit dem Schwerpunkt auf Trauer- und Sterbebegleitung. Sie verbindet damit zwei Themenfelder, die in ihrer höchst individuellen Ausprägung und Bedeutung bislang noch wenig Beachtung finden.
Im Podcast erwähntes Buch:
Bonanno, G.A. (2012). Die andere Seite der Trauer. AISTHESIS psyche.
Katrin Zinkel
Fachberaterin, Coach (ECA) - Autismus, ADHS, Trauer
https://www.katrinzinkel.com/
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39:59
# Folge 51: Bindung, Beziehung und Kommunikation als spät erkannte Autistin: Gespräch mit Anja
Die Frage, was in frühen Interaktionserfahrungen von Menschen mit autistischer Wahrnehmungsstruktur anders läuft, wird in dieser Folge besprochen.
Die Bedeutung der "Reizquelle Mensch" und zwischenmenschlicher Erfahrungen sowie kompensatorischer Bewältigungsstrategien stehen im Zentrum des Gesprächs.
Ausgehend von den Veröffentlichungen der Autismusexpertin Brit Wilczek (2023, 2024) beschreibt Anja als spät diagnostizierte Autistin wie es sich anfühlt mit fehlendem "sozialen Autopiloten" Beziehungen und Kommunikation zu erleben. Anja teilt ihre Erfahrungen nach der Autismus-Diagnose im späten Erwachsenenalter und betont die Wichtigkeit von Psychoedukation und Selbstvalidierung in diesem Prozess.
Im Gespräch wird die Bedeutung von gegenseitigem Verständnis und Offenheit im Dialog zwischen neurotypischen und neurodivergenten Menschen hervorgehoben.
Erwähnte Literatur (Werbung):
Wilczek, B. (2023). Wer ist hier eigentlich autistisch? Ein Perspektivwechsel. Kohlhammer: Stuttgart.
Wilczek, B. (2024). Autismus, Trauma und Bewältigung. Grundlagen für die psychotherapeutische Praxis. Kohlhammer: Stuttgart.
Tebartz van Elst, L. (2021). Autismus-Spektrum Störung im Erwachsenenalter. MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
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54:00
# Folge 50: Schematherapeutische Ansätze im Kontext spät erkannter Hochbegabung: Gespräch mit Eva Naumann
Im Schemacoaching und in der Schematherapie werden Ergebnisse neurobiologischer Forschung, der Lerntheorie, Ergebnisse der Bindungsforschung, kognitive Techniken , Expositionsansätze, imaginative Verfahren, Elemente der Gestalttherapie und Emotionsfokussierung integriert.
Eine selbstreflexive Haltung soll eingeübt werden, um die eigene Erregungsbereitschaft (Schema) und die daraus resultierenden Aktivierungszustände (Modi) wahrzunehmen, (an)zu erkennen, zu integrieren und zu modifizieren.
In der gemeinsamen Arbeit ist die Idee der Nachbeelterung entscheidend, um aus Lebensfallen auszubrechen und sich selbst ein.e gute.r und wohlwollende.r Begleiter.in zu sein.
Welche Grundbedürfnisse werden häufig bei Menschen frustriert, die nicht als neurodivergent erkannt werden und wurden und welche Schemata können daraus erwachsen....?
Eva Naumann arbeitet als Beraterin mit neurodivergenten Menschen und approbiert derzeit als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin.
Literatur und Links zu Eckhard Roediger (Werbung):
Roediger, E. (2018). Was ist Schematherapie? Eine Einführung in Grundlagen, Modell und Anwendung. Junfermann: Paderborn.
Roediger, E. (2023). Raus aus den Lebensfallen. Das Schematherapie-Begleitbuch. Junfermann: Paderborn.
https://www.schematherapie-roediger.de/
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Der Podcast "Sensibel Sein" beschäftigt sich mit allen psychologischen Themen rund um Hochsensibilität und Hochbegabung. Er widmet sich der Frage, warum das Wissen um die eigene Veranlagung so bedeutsam ist und was es für (psychologische) Konsequenzen haben kann, ein Leben entgegen der eigenen (neurologischen) Natur zu leben. Im Podcast steht die Persönlichkeit und das Erleben neurodivergenter Menschen im Zentrum.
Es handelt sich nicht um einen Ratschlags- oder Selbsthilfepodcast. Es geht um Wissensvermittlung, Aufklärung und einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen und Stigmata.
Du möchtest mit mir zusammen arbeiten? www.britta-sperling.de
Instagram @britta_sperling